100 Jahre Familientradition

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Wolmirsleben. Anfang September 2011 feierte Gastwirt Peter Buhtz seinen 50. Geburtstag und nur wenige Monate später folgt ein weiterer Höhepunkt rund ums "Deutsche Haus" in der Wolmirsleber Langen Straße 52.

Das Landgasthaus kann im April 2012 auf stolze 100 Jahre Familien-Gasthof „Buhtz“ zurückblicken. 1912 bekam Peter Buhtz  Urgroßvater Andreas Buhtz die Konzession für die Gast-Wirtschaft, um den Gasthof dann bis ins Kriegsjahr 1944 zu führen.

Mit dem Einstieg von Erich Buhtz Senior ins Gaststättengewerbe im gleichen Jahr war ein weiterer Schritt in eine erfolgreiche Familientradition vollzogen. Und Senior Erich führte die Kneipe erfolgreich bis ins Jahr 1970. Auf Erich Buhtz Senior folgte Peters Vater Erich und der war nicht weniger erfolgreich in der Versorgung der Wolmirslebener mit Essen und Trinken im Gastraum oder auf dem großen Saal im hinteren Gebäude-Teil des Hauses „Buhtz“ sowie bei der damaligen Ernteversorgung der Genossenschafts-Bauern.

Im Jahr 1987 war dann Schluss für Peters und Ralfs Vater Erich Buhtz. Einer seiner beiden Söhne sollte das Familien-Unternehmen aber weiterführen, doch seine Jungs hatten ordentliche Berufe und so musste mit viel Überzeugungskraft einer der beiden überzeugt werden, umzusatteln.

Peter sah dann nach langem Hin und Her eine Perspektive in der Gastronomie. Nachdem er seinen Dienst in der Nationalen Volksarmee der DDR hinter sich gebracht hatte und per Aufhebungsvertrag aus dem Staßfurter Chemieanlagenbau ausgestiegen war, hieß es für den Elektriker neu anfangen.

Sozialistische Kalkulation im Gaststättengewerbe war von Peter schnell verstanden worden, doch als die politische Wende 1989 kam und sich beide deutsche Staaten wiedervereinigten, mit der neuen Währung D-Mark, war auch der Vierte in der Familien-Ahnenreihe erfreut, denn auch er setzte auf mehr Freiheit ganz allgemein. Was er aber schnell umzusetzen hatte: Diese neue Zeit forderte vom Gastwirt auf dem Lande  neues Denken und Handeln.

So manches Mal kamen dem Gaststättenbetreiber aber auch Zweifel über seinen weiteren Weg in der Gastronomie auf: "Alles war ungewiss. Alles musste neu durchdacht werden. Plötzlich standen solche Fragen, wie z.B.: Wie kann ich denn ein Schnitzel jetzt absetzen? Meine Kunden waren die alten Preise gewöhnt. Das alte Preisgefüge war Aus, ein neues musste her und das war nicht immer ganz leicht“, erinnert sich Gastwirt Peter Buhtz.

"Es gab aber auch eine positive Seite, denn ich konnte nun einkaufen, wo ich wollte und der neue Gastronomie-Markt forderte von mir viel Neues auszuprobieren, von den neuen Soßen bis hin zu den neuen Gerichten und Getränken. Auch die Speisekarte mit 100 Gerichten war nun nicht mehr möglich, denn ich wollte ja weiter alles handgemacht und frisch machen", fügt der Gastronom hinzu. "Heute", ergänzt Peter Buhtz, sei man "kleiner aber feiner und die Karte weise faire Preise aus.“ Was mal aus der Familientradition in der Zukunft wird, da will sich Peter nicht endgültig festlegen, zwei Söhne wären ja da, doch wie sie sich einmal entscheiden, dass hängt von vielen Dingen ab.

Und weil dies Zukunftsmusik sei, kümmere er sich erst einmal um den 100. Geburtstag des Familien-Unternehmens. Ein Highlight soll der Auftritt der  Hengstmann-Brüder Sebastian und Tobias am 18. März 2012, Restkarten wären noch vorhanden, sein. Beide Kabarettisten werden ganz sicher mit witzigen und zeitkritischen Darbietungen auf Saal und Bühne glänzen.

Am 22. April folge dann noch eine Festveranstaltung, und unsere Gäste können sich auch da „auf einen schönen unterhaltsamen Tag freuen“, fügte Peter Buhtz im Gespräch hinzu.

 

(Hartmut Brose) 

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