Neues aus der Bibliothek
Im Mai 2011 war ich bei einer Buchlesung des bekannten Schriftstellerehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath in Aschersleben. Wie - von denen haben Sie noch nie etwas gehört? Aber Sie kennen doch sicher die Romane „Die Kastratin“ (ihr erster historischer Roman mit dem ihnen der Durchbruch gelang), „Die Wanderhure“ oder„Aprilgewitter“ von Iny Lorentz. Hinter diesem Pseudonym „verstecken „ sich die beiden Schriftsteller. Iny, die EDV- Spezialistin und Elmar, der gelernte Landwirt. Gutgelaunt, in ausgesprochener Plauderlaune erzählten Iny und Elmar aus ihrem an und für sich sehr normalen Leben und stellen ihr neuestes Buch „Die Ketzerbraut“ vor. Das Ehepaar ist in diesem Jahr 30 Jahre verheiratet. Weil sie zusammen schreiben oder trotzdem sie zusammen schreiben? Diese Frage zu stellen, habe ich mich dann doch nicht getraut. Elmar schreibt die Rohfassung und Iny arbeitet den Romanstoff aus. Kennengelernt haben sie sich in einem Fantasie- Fanclub. Über ein Jahr war ihre Freundschaft eine reine Brieffreundschaft, bevor sie sich das erste Mal sahen. Elmar, der Franke, zog zu Iny nach München und beide arbeiteten bei einer großen Versicherungsfirma. Nebenbei schrieben sie Fantasy - Geschichten, ein Kinderbuch, ein Vampirbuch und sogar Heimatromane. Unter den Pseudonymen Nicola Marni, Diana Wohlrath: und Mara Volkers sind diese Bücher erschienen. Wer hätte das vermutet! Ihre große Leidenschaft sind aber die Fantasy – Romane. Die Autoren erzählten auch viel von dem großen Druck, der seitens der Verlage und der Lektoren auf die Schriftsteller ausgeübt wird. Auf meine Frage, warum im Mittelpunkt ihrer Romane immer starke Frauen stehen, antwortete Elmar: „Wollen Sie die ehrliche oder die geschönte Antwort?“ Ich entschied mich für die Ehrliche und die war: „ Der Markt will es so“, Die beiden Autoren waren im Wohnmobil unterwegs, da Iny gehbehindert ist und sie diese Art des Reisens einfacher finden. Auch die Recherchereisen zu ihren Roman- Schauplätzen werden oft mit dem Wohnmobil gemacht. Eine weitere Frage war, wie die Schriftstellter mit der Verfilmung der „Wanderhure“ zufrieden waren und wie viel Mitspracherecht sie bei der Verfilmung hatten. Iny erzählte, dass sie zu den Dreharbeiten eingeladen waren, dass sie dies äußerst spannend und aufregend fanden, auch mit dem Ergebnis waren die Beiden sehr zufrieden. Nur ein Mitspracherecht hatten sie absolut nicht. Iny berichtete auch von den großen Probleme, die sie hatten, um die beiden Romane „Dezemberstürme“ und „Aprilgewitter“ im Verlag zum Druck zu bringen, denn angeblich haben Roman aus dem 19. Jahrhundert kein Publikum, doch der Erfolg gab den Beiden am Ende recht. So haben die Besucher auf eine recht humorvolle Art viel über die Hintergründe der „Schriftstellerei“ erfahren. Die Zwei haben immer eine neue „Idee im Kopf“ und den „Büchermarkt fest im Blick“. Neugierig auf ihr neuestes Werk bin ich allemal geworden und hab es auch gleich für Sie gelesen….
Zum Buch:
München zu Beginn des 16.Jahrhunderts: Die schöne Bürgerstochter Genoveva, genannt Veva, soll nach dem Willen ihres Vaters den Sohn eines Geschäftspartners aus Innsbruck heiraten. Doch auf dem Weg nach Tirol geschieht das Unfassbare: Der Brautzug wird überfallen, ihr Zwillingsbruder ermordet und das Mädchen selbst von den Räubern entführt. Zwar gelingt es nach wenigen Tagen, Genoveva zu retten, doch nun glaubt ihr keiner mehr, dass sie noch unberührt ist. In den Augen der Welt ist sie »beschädigte Ware«, und ihr Vater beschließt, sie an den als Weiberheld und Pfaffenfeind berüchtigten Ernst Rickinger zu verheiraten. Doch Ernst hütet ein Geheimnis. …Es ist die Zeit der beginnenden Reformation in Deutschland.
Wenn ich auch nicht so ein großer Iny Lorentz – Fan bin, dieses Buch hat mir sehr gut gefallen.
Mit freundlichen Lesergrüßen
B. Nagel
Stadtbibliothek Egeln